Berichte für die ganze ARD Das Wetterkompetenzzentrum im hr

Seit Januar 2020 gibt es das ARD-Wetterkompetenzzentrum in Frankfurt unter der Leitung von Silke Hansen. Im Interview erklärt sie, welche Bedeutung das Zentrum für die gesamte ARD hat und was sich dadurch nach fast 60 Jahren hr-Wetterberichterstattung ändert.

Silke Hansen im neuen Studio des ARD-Wetterkompetenzzentrums in Frankfurt - Silke Hansen steht vor einer sehr grünen Wand, umgeben von Scheinwerfern und Kameras.
Silke Hansen, Leiterin des ARD-Wetterkompetenzzentrums, im neuen Studio in Frankfurt. Bild © Peter Treutel

Der hr ist das Wetterkompetenzzentrum für die gesamte ARD. Was bedeutet das genau?

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Silke Hansen: Wir bündeln die Wetterberichterstattung für "Das Erste" und "Tagesschau 24" in Frankfurt und bieten den Landesrundfunkanstalten die passenden Bausteine für die Wetterberichterstattung in ihren regionalen Programmen.

Wetterberichterstattung, das ist weit mehr als der Wetterbericht in der Tagesschau. Was liefert das Kompetenzzentrum noch alles?

Wir machen seit 1. Januar 2020 von Frankfurt aus das komplette Wetter für "Das Erste" und "Tagesschau 24". Das Wetter für alle Ausgaben der Tagesschau, das ARD-Mittagsmagazin oder das ARD Buffet machen wir ja schon sehr lange. Im Januar kamen noch das Wetter für die Tagesthemen und das "Wetter vor acht" dazu. Außerdem das Wetter im Morgenmagazin, das allerdings im Studio beim WDR in Köln gemacht wird.

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Darüber hinaus erstellen wir zukünftig auch mehr Wetter für die regionalen Fernsehprogramme anderer Landesrundfunkanstalten. Seit Beginn 2020 machen wir schon das Wetter für den Saarländischen Rundfunk (SR). Es folgen das Fernsehwetter für den SWR, den rbb, den WDR und NDR Niedersachsen. Und wir machen nicht nur Fernsehen, sondern für den SR und den WDR auch Wetterberichte für Online, Videotext und Hörfunk.

Durch das Kompetenzzentrum werden in Frankfurt Kräfte gebündelt und jährlich 700.000 Euro eingespart. Bekommen die Zuschauer*innen für weniger Geld auch weniger Angebot?

Im Gegenteil! Wir schaffen Synergien und können dadurch mit weniger deutlich mehr erreichen. Eine Grafik, die erklärt, wie Nebel oder Glatteisregen entsteht, muss ja in der ARD nicht mehrmals gemacht werden - und nicht nur das.

Wettervorhersage an einem gewöhnlichen Tag ist nett. Viele möchten ja wissen, ob sie abends nochmal an den See fahren oder am Wochenende eine Gartenparty machen können. Entscheidend ist Wetter aber in den kritischen Situationen. Dann wenn Wetter eine Gefahr für "Leib und Leben" wird. In Unwettersituationen können wir nun noch schneller, noch besser und noch umfangreicher reagieren. Wir können Kräfte schnell bündeln und den Fokus auf die kritische Situation richten. Und das für Fernsehen, Hörfunk, Online und Videotext.

Quelle: Hessischer Rundfunk