Deutsches Rundfunkarchiv

Wie klangen die berühmten Balkonreden von Kaiser Wilhelm II.? Wie hörte sich im Jahr 1930 die Übertragung eines Fußballspiels an? Antworten liefert das Deutsche Rundfunkarchiv in Frankfurt. Dort lagern eine dreiviertel Million historischer Tonträger.

Regale im Archiv
Bild © unsplash.com
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Das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) ist die erste und älteste Gemeinschaftseinrichtung der ARD und wurde 1952 mit Sitz beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main gegründet. Zu den Aufgaben des DRA gehört neben der Sammlung und Archivierung historischer Tonaufnahmen und -träger seit Gründung der ARD der Aufbau übergreifender Nachweissysteme für archivierte Tondokumente und die Vereinheitlichung der Katalogisierungsverfahren. 1962 kam die Dokumentation von Fernsehproduktionen hinzu. Die Zentrale Katalogisierung von U-Musik-Schallplatten, heute überwiegend CDs und Audiofiles, für die Archive der ARD (ZSK) wurde 1978 mit dem Einzug der EDV in die Dokumentation ebenfalls dem DRA zugeordnet. Den größten Umbruch erlebte das DRA ab 1994 mit der Angliederung der Rundfunkarchive des Hörfunks und Fernsehens der ehemaligen DDR am heutigen Standort Potsdam-Babelsberg.

Gemäß seiner Stiftungsverfassung ist Aufgabe und Zweck des DRA die Erfassung von Ton- und Bildträgern aller Art, deren geschichtlicher, künstlerischer oder wissen­schaftlicher Wert ihre Aufbe­wahrung und Nutzbarmachung für Zwecke der Kunst, Wissenschaft, Forschung, Erziehung oder des Unterrichts rechtfertigt. Aufgabe der Stiftung ist ferner, die rundfunkgeschichtlich bedeutsamen Tatsachen und Dokumente auszuwählen und zu erfassen.

Darüber hinaus wirkt das DRA als ARD-Gemeinschaftseinrichtung in Zusammen­arbeit mit den Archiven der ARD-Rundfunk­anstalten bei der Archivierung, Dokumentation und Bereitstellung aller im Rundfunk entstehenden und für den Rundfunk und die Rundfunkforschung relevanten Medien und Informationen mit. Seit den 80er Jahren spielt das DRA auch in der Entwicklung von Archivdatenbanken, digitalen Bestandsarchiven und elektronischen Informationsangeboten eine wichtige Rolle.

Historische Tondokumente und Fernsehsendungen

Am Babelsberger DRA Standort werden  unter anderem die Hörfunk- und Fernsehüberlieferung der DDR einschließlich der Begleitmedien sowie des Schriftguts zur Organisations- und Programmgeschichte archiviert, digitalisiert und der umfangreichen Nutzung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder für Wissenschaft und Forschung zur Verfügung gestellt. Die Sammlungen umfassen rund 450.000 Tonträger, etwa 100.000 Fernsehsendungen, 7,5 Kilometer schriftliche und gedruckte Medien sowie ungefähr 2,6 Millionen Fotos und Negative.

In Frankfurt verfügt das DRA über eine bedeutende Sammlung historischer Tonträger, darunter mehr als 100.000 Schellackplatten  und Tonbänder mit Originalaufnahmen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart sowie gedruckte Publikationen und Schriftgut zur Programm- und Unternehmensgeschichte des ARD und des deutschen Rundfunks vor 1945. Zudem ist die Zentrale Schallplattenkatalogisierung von ARD und ZDF (ZSK) hier angesiedelt. Sie erfasst seit 1978 die in Deutschland neu erscheinenden Industrietonträger und stellt die Daten für die Rundfunkanstalten bereit.

Weitere Informationen

Kontakt

Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt
Bertramstraße 8
D-60320 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 15687 134
E-Mail: info-frankfurt@dra.de
Zur Internetseite des Rundfunkarchivs

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Quelle: Hessischer Rundfunk