ARD-aktuell Der Tagesablauf in der Redaktion
Wie kommt eine Nachricht aus Hessen in die „Tagesschau“ oder in die „Tagesthemen“? Aktuelle Berichte aus Hessen liefert die Redaktion von ARD-aktuell in Frankfurt. Einblicke in die Arbeit der Nachrichtenmacher*innen.
Aktuell zu berichten heißt bei ARD-aktuell: Früh aufstehen und auch mal lange wachbleiben können, denn das zwölfköpfige Team unter Leitung von Sandra Tzschaschel ist rund um die Uhr erreichbar.
Das tagesaktuelle Geschäft steuert der jeweilige „Chef vom Dienst“ (CvD). Zu vorhersehbaren Ereignissen bietet er den Zentralredaktionen jede Woche Ideen zur journalistischen Umsetzung an. Mit solchen Angeboten, weiteren Terminübersichten und eigenen Ideen planen die Zentralredaktionen in Hamburg, Köln, Leipzig und München.
Der Frankfurter CvD verteilt die Arbeit, doch Dinge ändern sich, Ereignisse verschieben sich, ungeplantes Geschehen verlangt nach Aufbereitung. Der CvD disponiert täglich drei bis fünf Reporter*innen, täglich mindestens zwei Kamerateams und eine*n Cutter*in. Bei Bedarf werden Übertragungswagen losgeschickt. Der CvD hält den Kontakt zu den Zentralredaktionen und zu anderen aktuellen Redaktionen des Hessischen Rundfunks. Er nimmt jeden einzelnen Film persönlich ab und überwacht die Endfertigung.
Mit dem Kamerateam raus zum Interview
Am Morgen startet ein*e Journalist*in als Frühdienst: Gibt es ein Schaltgespräch mit Expert*innen für das ARD-Morgenmagazin – es sendet ab 5.30 Uhr – zu betreuen oder muss der Frühdienst selbst von einem Ereignis live reportieren? Der Frühdienst muss Berichte der Nachrichtenagenturen im Auge behalten sowie Zeitungen und Onlineseiten lesen: Was könnte für ARD-aktuell Frankfurt relevant sein?
Um neun kommt der Chef vom Dienst. Was ist in der Nacht passiert? Was bringt der Tag? 9.45 Uhr: Redaktionskonferenz. Jetzt wird festgelegt, wer welches Thema auf welche Weise bearbeitet. Das Team diskutiert Schwerpunkte und technische Mittel: Muss es ein Übertragungswagen sein oder reicht auch ein Motoradbote? Der Frühdienst gibt eine kurze Presseschau. Los geht's!
Fernsehen ist ein aufwändiges Medium: Ein*e Journalist*in muss mit einem Kamerateam zum Ereignisort fahren, dort Aufnahmen und Interviews machen, danach zurück ins Funkhaus, um das Rohmaterial zu verarbeiten. Es geht in den Schnitt: Über hochspezialisierte Computer editiert ein*e Cutter*in in Absprache mit dem oder der Autor*in den Film aus Teilen des Rohmaterials. Jeder Schnitt ist auf halbe, viertel oder gar 24stel Sekunden genau ausgewählt. Im Nachrichtengeschäft sind einzelne Schnitte oft nur drei Sekunden lang – viel zu schneiden bei Filmen von einer bis fünf Minuten Länge. Währenddessen schreibt der*die Autor*in den Text. Der CvD prüft: Stimmt alles? Keine überflüssigen Fremdworte, keine Bandwurmsätze? Ist alles plausibel und verständlich?
Korrespondenten live in der „Tagesschau“
Danach geht es in die Synchronisation: In einem Tonstudio spricht der oder die Autor*in seinen Text auf den Film – kontrolliert von einem*einer Tontechniker*in und dem CvD. Fertig! Der Film wird zur Zentralredaktion überspielt und gesendet. Wenn alles glatt gelaufen ist, passiert das etwa eine Viertelstunde vor Sendebeginn. Im Notfall können Filmbeiträge auch von Techniker*innen des hr live in eine laufende Sendung eingespielt werden. Bleibt keine Zeit zum Produzieren eines Filmberichts oder ein Ereignis läuft während der Sendung noch, dann werden Korrespondent*innen von ARD-aktuell Frankfurt von vor Ort live in Sendungen geschaltet und erklären den Stand der Dinge. Oder ein*e Korrespondent*in berichtet zunächst aus einem hr-Studio und ein kompletter Filmbericht folgt in späteren Sendungen. Die Tagesschau wird schließlich nicht nur um 20 Uhr gesendet, sondern auch stündlich im ARD-Morgenmagazin, im ARD-Mittagsmagazin, um 9, 11, 12, 14, 15, 16, 17 Uhr und in der Nacht.