Wie arbeitet eigentlich ein Lichtdesigner beim "Music Discovery Project"? Ein Gesamtkunstwerk aus Farbe, Licht und Musik
Musik und Licht in perfekter Harmonie gibt es am 1. und 2. Februar beim "Music Discovery Project" des hr-Sinfonieorchesters zu bestaunen. Dafür sind eine Menge Teamarbeit und Know-How gefragt. So weiß Beleuchtungsmeister Dirk Scholl zum Beispiel, warum Orange eine schwierige Farbe für Musiker sein kann …
"FarbTöne" lautet der Titel des diesjährigen "Music Discovery Projects", gestaltet vom hr-Sinfonieorchester und Shooting-Star Alvaro Soler. Die Lichtgestaltung spielt hierbei wie jedes Jahr eine ganz besondere Rolle. Daher ist auch die Kreativität der Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister gefragt. Wir haben mit einem von ihnen gesprochen.
Die Lichtgestaltung ist – neben der Musik natürlich – immer etwas ganz Besonderes beim "Music Discovery Project". Dahinter steckt sicherlich einiges an Arbeit, oder?
Dirk Scholl: Vor allem steckt dahinter viel Teamarbeit! Und viel Kommunikation zwischen den einzelnen Teams. Für die visuelle Gestaltung auf der Bühne arbeiten vor allem drei Abteilungen zusammen: Grafik beziehungsweise Video-Content-Erstellung, Bühnenbild und Licht. Da geht es schon darum, dass alles toll aussieht, aber nicht nur. Die Musiker müssen natürlich auch ihre Noten lesen können und für Publikum und Kameras gut erkennbar sein. Alle müssen zusammenarbeiten, damit am Ende alles perfekt zusammenpasst. Das Licht darf beispielsweise nicht so hell sein, dass das Video auf den LED-Flächen nicht mehr zu erkennen ist und umgekehrt.
Was ist für Sie der schönste Moment bei einem solchen Projekt?
Dirk Scholl: Erst mal ist man froh, wenn die ganze Technik an der Decke hängt und ohne große Probleme funktioniert. Das ist das Wichtigste. Das Schönste ist natürlich, wenn man – so wie jetzt – das Produkt im Zusammenspiel mit der Arbeit aller Gewerke sieht und denkt: Ja, das passt! Spannend wird es dann, die Reaktion des Publikums zu sehen. Kommt es an, kommt es nicht an? Da freut man sich, wenn es den Besuchern gefällt.
Hat auch schon mal etwas nicht so funktioniert, wie geplant?
Dirk Scholl: Ja, es kommt auch schon vor, dass die Lichtgestaltung aufgrund der Bedürfnisse der Musiker angepasst werden muss. Beim MDP vor zwei oder drei Jahren beispielsweise, haben sich einige Musiker beschwert, dass sie ihre Noten nicht mehr lesen könnten, wenn wir orangefarbenes Licht einsetzen. Der Grund war, dass sie relativ alte Notenblätter mit vergilbtem Papier hatten und wenn wir dann mit orangefarbenem Licht beleuchtet haben, sind die Noten tatsächlich verschwunden. Das heißt dann natürlich für uns: Die Farbe ist tabu! Aber genau für solche Fälle sind wir vor Ort und können die Lichtgestaltung anpassen.