hr-Reporterin zum siebten Mal bei der Frauenfußball-WM "Frauenfußball lässt Freundschaften zu"
Seit der zweiten Weltmeisterschaft im Frauenfußball ist sie live dabei: hr-Reporterin Martina Knief. Zum Start ihrer "Tour de France" berichtet sie, wie sie sich auf die WM-Berichterstattung vorbereitet und warum bunte Stifte im Gepäck nicht fehlen dürfen.
Als wir Martina Knief zum Gespräch treffen, ist sie gerade ganz schön im Stress: In einer dicken Mappe trägt sie Zeitpläne, Verträge und Statistiken mit sich herum, und hat gerade nur wenige Minuten Zeit zwischen Radio-Interview und einem Termin beim Betriebsarzt. Kurz vor ihrer Abreise nach Frankreich steht für die hr-Reporterin noch einiges auf der To-Do-Liste. Martina Knief berichtet nämlich nicht nur für den hr live von der WM, sondern auch für alle anderen Wellen der ARD-Rundfunkanstalten. Zum siebten Mal ist sie in dieser Funktion unterwegs, seit der zweiten Frauenfußball-WM in Schweden 1995. "Damals war die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg noch Spielerin", erinnert sie sich. Seitdem begleitet Martina Knief sie. "Frauenfußball lässt Freundschaften zu", sagt die hr-Reporterin. "Das ist einer der Gründe, warum mir diese Aufgabe so viel Spaß macht."
Emotionen statt Zahlen und Daten
Auch zu den Spielerinnen lasse sich Nähe aufbauen, sie ließen zu, dass man auch vieles über sie als Menschen erfahre. "Das macht den Zugang leichter und die Berichterstattung besonders", sagt Martina Knief. Denn Zahlen und Daten könne man überall nachlesen: "Ich bin kein Statistik-Fan. Ich will ein Gefühl für den Charakter der Spielerinnen haben." Außerdem sei es erfrischend zu sehen, wie die Frauen sich freuen über die Mühe, die man sich um sie mache: "Sie können es manchmal gar nicht fassen, dass bei den Marketing-Tagen vor großen Turnieren jede von ihnen eine Stylistin bekommt. Sowas ist immer Männerfußball schon längst normal, die Frauen finden es immer noch besonders."
Das richtige Equipment für alle Fälle
Die richtigen Klamotten für ihren Auslandseinsatz einzupacken sei gar nicht so leicht, sagt Martina Knief, schließlich wisse sie nicht, wie lang sie unterwegs sei: "Im besten Fall sind es fünf Wochen." Und da es für so eine lange Zeit keine zuverlässige Wettervorhersage gibt, muss man für alles gerüstet sein. Immer im Gepäck hat die hr-Reporterin hingegen ihre Stoppuhr: "Die Stadionuhren gehen meist nämlich nur bis zu den Minuten 45 und 90 und so manches Fußballspiel wurde erst in der Nachspielzeit entschieden." Einmal sei sie sogar in ein Stadion gekommen, in dem es gar keine Uhr gab: "Da war der Kollege neben mir vielleicht froh, als ich meine Stoppuhr auf den Tisch gelegt habe!"
Auch immer im Gepäck: Eine Auswahl an bunten Stiften. Hintergrund ist Martina Kniefs Art, sich Notizen zu machen: "Ich schreibe direkt alles thematisch nach Farben aufgeteilt auf. Zum Beispiel notiere ich alles rund um Karten in der Farbe Rot." Das habe sich in den vielen Jahren ihrer Tätigkeit bewährt, auch wenn es einer Tatsache keinen Abbruch tue: "Lesen kann ich meine Zettel am Ende trotzdem nicht. Aber darum geht es auch gar nicht: Die Notizen sind eine Gedankenstütze, mehr nicht."