hr-Reporter empfehlen Malerisches Alsfeld
"Ich habe die Alsfelder als weltoffen kennengelernt und mag das malerische Städtchen", sagt Rainer Battefeld. Der hr-Regionalreporter berichtet seit 1987 aus dem Vogelsbergkreis. Vier Tipps für einen Besuch in der Stadt, die sich übrigens mit kurzem "A" spricht.
Das Topmodel
Sie haben es bestimmt auch schon einmal irgendwo gesehen: Auf einer Postkarte, auf einer Briefmarke, als Modellbausatz oder in echt: das Alsfelder Rathaus. Der 500 Jahre alte gotische Fachwerkbau mit seinen zwei spitzen Türmen ruht auf einem steinernen Erdgeschoss mit mehreren Arkaden. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man an einem Pfeiler eine Elle, die als Kontrollmaß angebracht wurde. Das Alsfelder Rathaus ist so bemerkenswert, dass verschiedene Anbieter es als Miniaturausgabe für die Modelleisenbahn verkaufen.
Rotkäppchen im Märchenhaus
Alsfeld liegt an der "Deutschen Märchenstraße" und mitten im "Rotkäppchenland". Das heißt, hier hatte das Märchen der Brüder Grimm wohl seinen Ursprung. Zur sogenannten "Schwälmer Tracht" gehört nämlich – für die jungen Mädchen – ein rotes Käppchen. Im Alsfelder "Märchenhaus" aus dem Jahre 1628 kann man alten Märchen lauschen oder Hexen beim Köcheln über die bucklige Schulter schauen.
Bier und Balken
Seit mehr als 600 Jahren wird in Alsfeld Bier gebraut. Damit besteht die Brautradition in der Vogelsbergstadt länger, als das Reinheitsgebot von 1516 existiert. Im Mittelalter war Bier eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Wer konnte, braute den Gerstensaft selbst und verkaufte ihn. Einige weiteten ihre Braurechte immer weiter aus, und es kam zu heftigen Scharmützeln, die als "Alsfelder Bierkrieg" in die Geschichte eingingen. Beim "Balken- und Bierrundgang" kann man noch mehr über die Alsfelder Bau- und Braukunst erfahren. Das Tourist-Center bietet diese und weitere Themenführungen an.
Burg Herzberg nicht nur für Hippies
Wenn einmal im Jahr die Hippies zum "Burg Herzberg"-Festival anreisen, dann fahren sie an der Autobahnabfahrt "Alsfeld-West" ab. Nur 16 Kilometer von Alsfeld entfernt liegt die im 13. Jahrhundert erbaute, stattliche Burg. Berühmt wurde sie, weil hier schon Mitte der 60er Jahre die ersten Freiluft-Festivals stattfanden. Das Burgareal wird noch für allerlei Veranstaltungen genutzt, zum Beispiel für den traditionellen "Ostermarkt". Und wer mag, kann in der Burgschänke ein "Ritteressen" mit Met, gegrillten Schweineknochen und frischem Bauernbrot genießen.