DVB-S und DVB-S2 Satellit
Digital Video Broadcasting-Satellite (DVB-S): Die Fernseh- und Hörfunkprogramme über Satellit zu empfangen ist beliebt und weitverbreitet. Dabei werden die Signale zu Satelliten ins All und von dort wieder zurückgeschickt.
Was ist DVB-S?
"DVB" ist ein technischer Standard zur digitalen Übertragung von Fernseh- und Hörfunkprogrammen. "DVB-S" und „DVB-S2“ sind die Varianten von DVB, die in der Satellitenverbreitung Verwendung finden. "DVB-S2" ist eine Weiterentwicklung von DVB-S und kommt vorzugsweise bei der Übertragung von HDTV- und UHD-Programmen zum Einsatz.
Empfangsgebiete
Der Versorgungsbereich, der sogenannte Footprint, geht weit über die Landesgrenzen Hessens hinaus; er deckt fast ganz Europa ab. So können die öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehprogramme auch in anderen Ländern verfolgt werden.
Umfangreiches Programmangebot – hr-fernsehen und alle hr-Hörfunkprogramme
Das Programmangebot über Satellit ist groß und vielfältig. Über die Satellitenposition ASTRA 19,2° Ost kann das hr-fernsehen sowie das vollständige Programmbouquet der ARD empfangen werden. Sämtliche Programme der ARD im SD- oder HD-Format werden unverschlüsselt ausgestrahlt und sind frei empfangbar. Nicht nur Fernseh-, sondern auch alle öffentlich-rechtlichen Radioprogramme können frei über Satellit empfangen werden.
Das brauchen Sie
Für den Empfang von Satellitenfernsehen ist ein DVB-S2-Empfangsgerät notwendig. Die meisten modernen Fernsehgeräte verfügen bereits über einen eingebauten DVB-S2-Empfänger. Diese sogenannten DVB-S2-Receiver sind HDTV-fähig und geben auch Fernsehprogramme nach den DVB-S-Richtlinien in Standardauflösung wieder.
Für ältere Geräte ohne integrierten Receiver gibt es externe Empfänger. Diese werden mit einem Eingang des Fernsehgerätes verbunden.
Außer dem Satellitenreceiver brauchen Sie eine Satelliten-Schüssel, die über einen Durchmesser von mindestens 60 cm verfügt, und einen sogenannten LNB (Low Noise Block Converter), der die Signale aus dem All auf eine niedrigere Frequenz umsetzt.
Bei der Installation neuer Empfangsanlagen ist es wichtig, auf HD-fähige Geräte des Standards DVB-S2 zu setzen, da der Satelliten-Empfang von Fernseh-Programmen im SD-Format durch die ARD bald vollständig eingestellt wird. Zum Empfang des ARD-Hörfunkangebots ist seit 2021 ein DVB-S2-Receiver zwingend erforderlich, der den Audiocodec AAC-LC unterstützt.
Empfangsvoraussetzungen
Entscheidend ist, dass Ihre Satelliten-Schüssel freie Sicht ins All hat, und zwar Richtung Süden auf 19,2° Ost. Dort sind die von SES Astra betriebenen geostationären Satelliten in etwa 36.000 Kilometern Höhe über dem Äquator positioniert.
Gut vorbereitet? ARD schaltet restliche SD-Programme via Satellit am 7.1.2025 ab
Die ARD vollzieht nun bald auch den letzten großen Schritt bei der SD-Abschaltung. Am 7. Januar 2025 entfällt die Ausstrahlung aller derzeit noch verfügbaren ARD-Programme in SD. Zu diesem Zeitpunkt schaltet die ARD ihre 4 weiteren noch verbliebenen SD-Satelliten-Transponder (TP 71, 85, 101 und 111), die mit SD-Programmen belegt sind, ab. Die Ausstrahlung von Das Erste und allen Dritten, also die Fernsehprogramme des hr, BR, MDR, NDR, Radio Bremen, rbb, SR, SWR und WDR wird dann eingestellt.
Die ARD hält die Beendigung der kostenintensiven Doppelausstrahlung von Programmen in SD und HD (Simulcast) via Satellit vor dem Hintergrund eines verantwortungsvollen und wirtschaftlichen Planens und Handelns für den richtigen Schritt.
Bitte beachten Sie: Satellitennutzer können sämtliche TV-Programme der ARD ab diesem Zeitpunkt weiter empfangen, von nun an aber ausschließlich in HD-Qualität (High Definition, hochauflösendes TV-Bild). Die bislang noch parallel zur HD-Ausstrahlung verbreitete kostenintensive Ausstrahlung der SD-Variante von Das Erste und allen ARD-Dritten wird auf allen Ausspielwegen beendet. Die SD-Abschaltung betrifft auch den Kabelempfang sowie möglicherweise auch den Empfang über IPTV- bzw. Internet-TV-Plattformen. Wenden Sie sich bei entsprechenden Fragen am besten direkt an Ihren zuständigen Kabel-, IPTV- oder Internet-TV-Anbieter. Der Empfang via DVB-T2 HD ist nicht betroffen.
Bei den Angeboten des ZDF und der privaten Programmanbieter bleibt zunächst alles beim Alten. Diese strahlen die SD-Variante parallel zur HD-Variante auch über den 7.1.25 hinaus weiterhin aus.
HD-Empfänger ab 7.1.2025 erforderlich
Wenn Sie ab dem 7.1.25 auf die öffentlich-rechtlichen ARD-Programme via Satellit, Kabel oder andere Übertragungswege nicht verzichten möchten, benötigen Sie ein Empfangsgerät (TV-Gerät oder Receiver), das den HDTV-Standard (High Definition Television) unterstützt.
Falls Sie noch keine HD-Empfangstechnik (TV-Gerät mit HD-Equipment) nutzen und TV-Programme noch ausschließlich in SD-Qualität empfangen, sollten Sie daher baldmöglichst – spätestens jedoch bis zum 6.1.2025 – auf HDTV umrüsten.
Konkret bedeutet das:
- entweder die Anschaffung eines HDTV-fähigen TV-Geräts, je nach genutztem Empfangsweg mit integriertem DVB-S2 (Satellit) bzw. DVB-C (Kabel) Empfangsmodul
- oder alternativ die Verwendung eines HDTV-fähigen Satellitenreceivers (DVB-S2) oder Kabelreceivers (DVB-C)
Bei beiden Varianten sollte das Empfangsgerät die Audiocodierung mit AAC-LC unterstützen, was bei den neueren Geräten in der Regel gegeben ist. So ist sichergestellt, dass das gesamte ARD-TV-Programmspektrum in HD inklusive der seit 16.12.2021 im neuen Tonformat ausgestrahlten ARD-Radioprogramme über Satellit empfangen werden kann.
Ein schon etwas älterer Empfänger, der die Satellitensignale ausschließlich im SD-Standard (DVB-S) wiedergeben kann, konnte bislang noch verwendet werden, um das ARD-Programmangebot in SD-Qualität zu empfangen, reicht aber künftig nicht mehr aus, um Das Erste, alle ARD-Dritten und ebenso ARD-alpha, PHOENIX, ONE, tagesschau24 und arte verfolgen zu können.
Sämtliche öffentlich-rechtlichen Programme sind in HD-Qualität auf allen Empfangswegen kostenlos und unverschlüsselt zu empfangen. Der zusätzliche Kauf einer Smartcard mit Freischaltung weiterer HD-Programme und ein entsprechendes CI+ Empfangsmodul am Empfänger wäre nur zum Empfang privater Sender in HD erforderlich. In diesem Fall wenden Sie sich am besten an Ihren zuständigen Kabel- oder IPTV-Anbieter.
Empfangsgeräte auf HD-Eignung prüfen
Wer gut auf die SD-Abschaltung vorbereitet sein möchte, prüft rechtzeitig, ob das Empfangsgerät die technischen Voraussetzungen für den HD-Empfang erfüllt. Die ggf. erforderlichen Schritte (Suchlauf/Suchläufe) können schon jetzt durchgeführt werden, da alle HD-Programme verfügbar sind und es bis zum Abschalttermin keine weiteren Frequenzänderungen von ARD-Programmen geben wird.
Wie erkenne ich, ob mein Empfänger HD-fähig ist?
Über folgende Wege können Sie herausfinden, ob Ihr TV-Gerät bzw. Ihr angeschlossener Receiver HD-fähig ist und damit Programme wie beispielsweise das hr-fernsehen in HD-Auflösung darstellen kann:
- Aufruf der Senderliste/Channel-List
Ob Ihr TV-Gerät bzw. Receiver den HDTV-Standard unterstützt, erkennen Sie, wenn Sie die Senderliste/Channel-List Ihres Empfängers über die Fernbedienung aufrufen. Der jeweilige Programmname in der Liste – mit oder ohne HD – lässt den eindeutigen Rückschluss zu, ob es sich um ein TV-Programm in HD oder SD handelt. Prüfen Sie, ob Programme mit dem Zusatz HD in der Senderliste stehen. Ist das der Fall, ist Ihr Empfänger bereits HD-fähig und Sie benötigen kein neues Gerät. Programme ohne HD-Zusatz in der Senderliste werden in Standard-Qualität (SD) empfangen. Befinden sich ausschließlich Programme ohne HD-Zusatz in der Senderliste Ihres Empfängers, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Empfänger noch nicht HD-fähig ist und Sie ein geeignetes Gerät (TV-Gerät oder Receiver) benötigen.
- Infotaste „i“
Ob Sie ein TV-Programm in HD- oder SD-Qualität empfangen, können Sie auch schnell und zuverlässig über die Infotaste „i“ auf der Fernbedienung prüfen. Beim Drücken dieser Taste wird der Name des laufenden Senders mit oder ohne HD-Hinweis kurz eingeblendet. Die Bezeichnung der Taste kann je nach Hersteller des Gerätes abweichen.
- Corner-Logo im laufenden Programm
In der Regel gibt auch das Corner-Logo in der rechten oder linken oberen Ecke des TV-Bildes (z.B. „Das Erste HD“) Auskunft darüber, ob TV-Programme in HD oder SD empfangen werden. Fehlt der Zusatz HD im Logo, schauen Sie das Programm wahrscheinlich noch in der SD-Variante.
Aber Achtung, hier gibt es Ausnahmen! Das betrifft auch das hr-fernsehen. Denn hr sowie MDR, NDR, PHOENIX und Radio Bremen zeigen im Corner-Logo keinen HD-Zusatz an. Daher eignet sich diese Methode nur bedingt.
Falls erforderlich, Sendersuchlauf vornehmen
Zum Prüfen der HD-Fähigkeit Ihres Empfängers können Sie auch einfach probeweise einen automatischen Sendersuchlauf starten. Ist der Empfänger HD-tauglich, sollte sich anschließend eine Vielzahl an HD-Programmen in der Senderliste befinden.
Hinweis: Angaben zur HD-Fähigkeit Ihres Empfängers finden Sie auch im Datenblatt oder in der Gebrauchsanweisung Ihres TV-Gerätes bzw. Receivers.
Sind alle in HD verfügbaren ARD-Programme in der Senderliste?
Auch wenn Ihr Empfänger schon HD-fähig ist, kommt es gelegentlich vor, dass sich noch nicht alle verfügbaren HD-Programme in der Senderliste befinden. Daher sollten Sie zusätzlich prüfen, welche Programme ggf. fehlen, um diese dann noch hinzuzufügen.
· Fehlen nur einzelne HD-Programme in der Liste, ist es am sinnvollsten, statt eines automatischen Suchlaufs die manuelle Transponder- bzw. Frequenzsuche anzustoßen. Dafür benötigen Sie zur Eingabe in die Suchmaske die Transponderdaten – Frequenz in MHz oder GHz, Fehlerschutz, Symbolrate/kBd oder MSymb/s sowie die Polarisation. Dazu öffnen Sie die Menüeinstellungen Ihres TV-Gerätes bzw. Receivers, suchen den entsprechenden Menüpunkt und starten den Suchlauf mit der Eingabe der Transponderdaten. Bei dieser Suchmethode bleiben die bisherige Sendersortierung und die Favoritenlisten in der Regel erhalten und die neu gefundenen Programme befinden sich meist am Ende der Senderliste. Alternativ führt auch ein automatischer Suchlauf zum Ziel.
· Fehlen trotz eines geeigneten Empfängers alle öffentlich-rechtlichen TV-Programme in HD, führen Sie am besten einen automatischen Suchlauf zum Empfang der HD-Programme durch. Im Anschluss können die Programme dann wieder auf die gewohnten Plätze umsortiert und ggf. den Favoritenlisten hinzugefügt werden. Aber Achtung: Je nach Gerät kann es sein, dass die Sendersortierung nach einem automatischen Suchlauf erneut vorgenommen und die Favoritenlisten neu angelegt werden müssen.
· Hinweis: Neuere Geräte prüfen automatisch im Hintergrund, ob neue Programme verfügbar sind, und aktualisieren ihre Senderlisten selbstständig.
Neu gefundene Programme werden nach dem Suchlauf oft am Ende der Senderliste angefügt. Daher schauen Sie bitte auch ganz hinten in der Senderliste nach den neuen Programmen.
SD-Abschaltung von arte, Phoenix, One, tagesschau24 sowie ARD-alpha
Bereits am 15. November 2022 endete bei der Satellitenübertragung via Astra 19,2° Ost für vier ARD-Programme (arte HD, PHOENIX HD, ONE HD und tagesschau24 HD) die parallele Verbreitung von SDTV (Standard-TV-Bild) und HDTV (hochauflösendes TV-Bild). Als erstes von der SD-Abschaltung betroffenes Programm wurde im Dezember 2021 ARD-alpha in SD via Satellit und via Kabel abgeschaltet.
Hörfunk-Übertragung über neuen Transponder
Zudem wurde die Hörfunkübertragung via Satellit zum 21. Juli 2021 modern und effizient neu aufgestellt. Alle ARD-Radioprogramme sind nun auf den Transpondern 39 und 61 zu empfangen. Die sechs Radioprogramme des hr befinden sich gemeinsam mit denen des MDR und rbb auf Transponder 61. Über den Transponder 39 werden die Radioprogramme des SWR, BR, WDR, NDR, SR und Radio Bremen verbreitet. Die frühere Übertragung der Radioprogramme über den Transponder 93 wurde zum 20.12.2021 eingestellt. Da bei der Hörfunkübertragung der ARD das moderne Kodierverfahren AAC-LC zum Einsatz kommt, erfordert der Empfang der ARD-Radioprogramme via Satellit und Kabel DVB-S2 bzw. DVB-C Empfänger, die dieses Verfahren unterstützen.
Der Hessische Rundfunk hat sich entschieden, im neuen Hörfunkangebot über Satellit zunächst keinen Mehrkanalton mehr anzubieten. Gründe dafür sind zum einen die geringe Nutzung durch die Hörerinnen und Hörer sowie das geringe Mehrkanalton-Angebot im Programm hr2-kultur. Zum Ausgleich dafür bietet der hr seinen Hörerinnen und Hörern seit dem 06.07.2022 mit hr2-kultur in 256 kbit/s MP3 und 192 kbit/s AAC ein hochqualitatives Angebot in Zweikanalton per Livestream. Weitere Informationen finden Sie hier.
Empfangsparameter
Hier finden Sie alle Empfangsparameter zum Empfang der ARD-Programme in Standard-Auflösung (SD) sowie in High Definition-Qualität (HD).