Kurt-Magnus-Preis der ARD 2025 verliehen
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Kurt-Magnus-Preises 2025 stehen fest: Den ersten Preis erhält Torben Steenbuck (NDR), mit dem zweiten Preis wird Isabell Karras (Radio Bremen) ausgezeichnet, der dritte Preis geht an Lars Hendrik Beger (Deutschlandradio) und der vierte Preis an Gregor Schmalzried (BR). Bei der Preisverleihung am Freitag, 28. März, wurden die Nachwuchstalente des ARD-Hörfunkjournalismus im Funkhaus des Hessischen Rundfunks (hr) ausgezeichnet.
Mit dem Kurt-Magnus-Preis werden medienübergreifend arbeitende ARD-Journalistinnen und Journalisten für ihre Leistungen im Audiobereich geehrt. Zur Jury in diesem Jahr gehören: Julia Krittian (hr-Programmdirektorin und Jury-Vorsitzende), Martin Lauer (stellvertretender hr-Programmdirektor), Sonja von Struve (Programmdirektorin des Saarländischen Rundfunks) sowie Jan Weyrauch (Programmdirektor Radio Bremen).
"So spannend erzählt, dass man am liebsten ‘Binge-Listening’ betreiben möchte.“
Den ersten und mit 7.000 Euro dotierten Preis erhält Torben Steenbuck, 32, vom Norddeutschen Rundfunk (NDR). „Der Podcast ‘Kunstverbrechen - True Crime meets Kultur’ ist nicht nur brillant recherchiert, sondern so spannend erzählt, dass man am liebsten ‘Binge-Listening’ betreiben möchte", erklärt Julia Krittian in ihrer Laudatio für den Erstplatzierten. Das Team rund um “Kunstverbrechen - True Crime meets Kultur“ rollt spektakuläre Verbrechen in der Welt der Kunst- und Kultur auf und schafft es, Kunstvermittlung mit echter Ermittlungsarbeit zu verbinden. Dabei durchkämmen Torben Steenbuck und seine Kollegin Lenore Lötsch mit großem Engagement stundenlang Polizeiakten und führen unermüdlich Gespräche mit Beteiligten und Hinweisgebern. Sie begeistern damit ein großes Publikum und gewinnen sogar neue Hinweise in einem Cold Case.
Besonders gewürdigt wurde zudem die crossmediale Arbeit von Torben Steenbuck: „Er macht nicht nur Podcasts, sondern führt auch erfolgreich Regie; dies stellt er mit der Doku-Reihe ‘INSPIRED – Die Kunstchallenge' unter Beweis. Torben Steenbuck setzt auf digitale Strategien, verschiedene Ausspielwege und ausgeprägten Teamgeist. Dank seines Einsatzes bekommen Kunst und Kultur die Bühne, die sie verdienen und kommen dahin, wo sie hingehören: mitten ins Leben.”
Daher war sich die Jury beim Erstplatzierten sehr schnell einig: Die Vielfalt der von und mit Torben Steenbuck entwickelten, sehr unterschiedlichen Formate im Bereich Kunst und Kultur, belegen den ersten Platz beim Kurt-Magnus-Preis 2025.
“Immer die Menschen und ihre Geschichten im Mittelpunkt – das, was uns letztlich zusammenhält.”
Den zweiten und mit 6.000 Euro dotierten Preis erhält Isabell Karras, 29, von Radio Bremen. “Bei ihr stehen immer die Menschen und ihre Geschichten im Mittelpunkt.” Es geht um die Vielfalt, die uns letztlich zusammenhält, so Laudator Martin Lauer. In der Pop-Welle “Bremen Vier” spricht sie als Moderatorin intensiv mit einer Autistin über Autismus, in “Buten und Binnen” begleitet sie einfühlsam Engagierte der Bremer Tafel, im Doku-Format “Radikale Ideale”, das sie als Redakteurin verantwortet, porträtiert sie Familien, in denen die Eltern entschieden haben, dass ihre Kinder der Schulpflicht nicht folgen. Zudem ist Isabell Karras ihrem Traum gefolgt und hat das spannende Jahr 2024 in den USA als Junior-Korrespondentin verbracht. “Sie hat uns so viele intensive, crossmediale und unterschiedliche Beiträge und Formate geschenkt, dass wir ihr nur zuhören und sie für das bewundern können, was sie bisher im Journalismus erreicht hat.”
Wir gratulieren Isabell Karras zum zweiten Platz bei der diesjährigen Kurt-Magnus-Preis-Verleihung.
“Stellt sich Algorithmen und rechten Narrativen entgegen, die unsere Geschichtsschreibung und Kultur unterwandern.”
Den dritten und mit 5.000 Euro dotierten Preis erhält Lars Hendrik Beger, 32, vom Deutschlandradio. Die Themen des Deutschlandfunk-Redakteurs für Popkultur sind Algorithmen und rechte Narrative, denen er sich mit seiner fundierten journalistischen Arbeit entgegenstellt. Drei Aspekte von Lars Hendrik Begers Arbeit faszinieren Laudatorin Sonja von Struve besonders: “Er erklärt sein Handwerk, macht seine Herangehensweise nachvollziehbar und klärt über wesentliche Begriffe auf.”
Was bedeutet die “Neue Rechte” – und wer ist damit gemeint? Antworten auf diese Fragen hat Lars Hendrik Beger im Corso-Spezial “Kampf um kulturelle Hegemonie - Wie die Neue Rechte sich der Popkultur bedient” gefunden.
Mit ruhiger Klarheit und unaufgeregter Präzision beschreibt er die Fakten. Auf diese Weise bietet er eine souveräne Antwort auf die Herausforderung, die die Berichterstattung über die AfD inzwischen geworden ist. Seine Recherchen reißen vermeintliche Schutzzonen regelrecht auf und verdeutlichen: Nicht mal, wenn es um alltägliche Dinge wie Nachbarschaftshilfe, Mode oder Popkultur geht, ist man vor rechter Einflussnahme sicher. Aber auch: Direkt dort, im normalen Alltag, können wir anfangen, Zivilcourage zu zeigen und etwas zu verändern.
Dafür wird Lars Hendrik Beger mit dem Kurt-Magnus-Preis 2025 geehrt.
“Außergewöhnliche Fähigkeit, komplexe digitale und technologische Themen verständlich zu vermitteln.”
Den vierten und mit 4.000 Euro dotierten Preis erhält Gregor Schmalzried, 29, vom Bayerischen Rundfunk (BR). Laudator Jan Weyrauch lobt die herausstechende Fähigkeit, komplexe digitale und technologische Themen so zu vermitteln, dass auch Technik-Laien sie verstehen und mit Spannung verfolgen. Das stellt Gregor Schmalzried in seinem "ARD KI-Podcast" jede Woche in der ARD Audiothek unter Beweis. Immer wieder findet er einen neuen kreativen Ansatz und Erzählideen, die neue Perspektiven eröffnen und auf spielerische Weise Komplexität verständlich machen: Mal testet er, ob Chat GPT durch die Führerscheinprüfung fallen würde, mal lotet er aus, was KI mit Religion zu tun hat.
Laudator Jan Weyrauch hebt hervor, dass die ARD zukünftig genau solche Journalistinnen und Journalisten braucht, die den Sachen auf den Grund gehen, die einordnen, schwierige Themen durchdringen, Hintergründe erklären und dabei kreativ sind und ihr Publikum immer im Blick behalten. Gregor Schmalzried gelingt es, schwierige Themen spannend und mit hörbarem Spaß und Freude an der Sache zu formulieren. Er spielt dabei mit allen Medien und Formen. Diese besondere Arbeit wird mit dem vierten Platz des Kurt-Magnus-Preis 2025 ausgezeichnet.
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