hr-Rundfunkrat genehmigt Jahresabschluss 2022
Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat in seiner öffentlichen Sitzung am 14. Juli 2023 den Jahresabschluss des hr für das Jahr 2022 einstimmig genehmigt und den Verwaltungsrat sowie den Intendanten entlastet.
Die wichtigsten Ergebnisse des Jahresabschlusses im Überblick:
- Im handelsrechtlichen Ergebnis schließt der Hessische Rundfunk das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gesamtüberschuss in Höhe von 14,1 Millionen Euro. Aufwendungen in Höhe von 529,3 Millionen Euro stehen Erträgen in Höhe von 543,4 Millionen Euro gegenüber.
- Gegenüber der Planung entspricht das einem deutlichen Besserergebnis. Dieses beruht im Wesentlichen darauf, dass vor allem aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung weniger Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen gebildet werden mussten als noch in der Planung des Haushalts angenommen.
Als Sender schlanker und in den Strukturen flexibler werden
hr-Intendant Florian Hager betont in der Hauptversammlung: „Im Hessischen Rundfunk – und in der ARD – ist gerade sehr viel in Bewegung. Wir müssen als Sender schlanker werden. Wir verändern unsere Strukturen, um flexibler zu werden und unsere Angebote noch stärker an den Bedürfnissen unserer Nutzerinnen und Nutzer auszurichten. Wir werden mit knapper werdenden Mitteln haushalten müssen. Damit meine ich nicht einen schrumpfenden Rundfunkbeitrag – selbst bei gleichbleibenden oder leicht steigenden Mitteln würden wir real deutlich weniger Geld zur Verfügung haben, weil die Inflation im Medienbereich deutlich höher liegt als ohnehin schon. Das alles mit dem Ziel, unseren Auftrag zeitgemäß für die Gesellschaft zu erfüllen und relevant zu bleiben für die Menschen, die mit ihrem Rundfunkbeitrag in hochwertiges Programm investieren.“
Qualität der Angebote ist Rückgrat für Relevanz und Vertrauen in den hr
Harald Freiling, Vorsitzender des hr-Rundfunkrats, sagte, dass die öffentliche Hauptversammlung mit der Genehmigung des Jahresberichts 2022 für den Rundfunkrat auch eine Gelegenheit war, um das erste Amtsjahr von Florian Hager zu bilanzieren. „Der neue Intendant hat die digitale Transformation nicht erfunden, aber er hat das Tempo beschleunigt. Florian Hager hat einen neuen Stil eingeführt und macht Mut, die Veränderungen anzupacken. Jetzt muss es darum gehen, die Ziele zu präzisieren und konkrete Produkte zu präsentieren, die auch tatsächlich mehr Menschen und vor allem jüngere Zielgruppen für den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Bereichen Information, Bildung und Kultur zu gewinnen.” Freiling hob die Bedeutung und Qualität der Angebote des Hessischen Rundfunks in den Hörfunkwellen und im Fernsehen, für das Gemeinschaftsangebot der ARD und für die Mediathek und Audiothek hervor: „Sie sind weiter das Rückgrat für die Relevanz, die Akzeptanz und das Vertrauen in den Hessischen Rundfunk. Deshalb müssen die Redaktionen, die das täglich liefern, weiter so aufgestellt sein, dass sie das Angebot aufrechterhalten und durch die Zusammenarbeit in der ARD stärken können.” Er fügte hinzu: “Die regionale Verankerung und die Fokussierung auf die Menschen in Hessen ist für den Rundfunkrat kein Widerspruch zur mehr Kooperation in der ARD, wie sie der Rundfunkrat schon lange fordert.”
Verfassungskonforme Beitragsfestlegung sicherstellen
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Hejo Manderscheid, betont: „Als Verwaltungsrat sind wir zuständig für die Überwachung der laufenden Geschäftsführung des Intendanten. Wir achten im hr sehr auf wirtschaftliche und sparsame Haushaltsführung. Trotz des Besserergebnisses im Jahresabschluss 2022 muss der hr weiterhin sehr konsequent wirtschaften und sparen, um seinen Auftrag auch in der Zukunft sicherstellen zu können. Wir begrüßen, dass die ARD künftig noch stärker kooperieren wird. Wir werden dabei im Blick behalten, ob die gewünschten Synergieeffekte tatsächlich eintreten. Für den Bestand und die Fortentwicklung des hr ist vor allem eine bedarfsgerechte Finanzierung absolut notwendig. Das Gerede und die Forderung nach Beitragsabsenkungen, wie es beispielsweise einige Ministerpräsidenten vortragen, ist nicht hinzunehmen. Wir fordern, die verfassungskonforme Beitragsfestlegung durch die unabhängige KEF sicherzustellen.”
Leiter der Kommunikation
Christoph Hammerschmidt
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