hr-Doku: Dubiose Interessen bei nordhessischen Windkraftgegnern
Im nordhessischen Reinhardswald kämpfen Bürgerinitiativen, Naturschutzverbände und Lokalpolitiker gegen den geplanten Bau der zurzeit größten hessischen Windkraftanlage. Dass es dabei mitunter offenbar weniger um den Schutz des Waldes geht, zeigt die hr-Dokumentation „Kampf im Reinhardswald“.
Der Film wirft einen Blick hinter die Kulissen des Streits um den Windpark im Reinhardswald. Zu sehen ist er am Donnerstag, 3. November, um 21 Uhr im hr-fernsehen und jederzeit in der ARD Mediathek. So haben nach Recherchen des hr mehrere Akteure aus dem Lager der örtlichen Windparkgegner Verbindung zum Verein Bundesinitiative Vernunftkraft. Die Vereinigung gilt als Lobbyorganisation der Kohle-, Gas- und Atomindustrie. Sie lehnt Windkraft ebenso ab wie die von der Bundesregierung geplante Energiewende.
Ehemaliger Bürgermeister erst dafür und dann dagegen
Zu den Akteuren gehört unter anderem der ehemalige Trendelburger Bürgermeister Bernhard Klug. Klug hatte Mitte Mai im Namen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Hessen mit einer Eilklage einen vorläufigen Baustopp des bereits genehmigten Windparks erreicht. Recherchen des Hessischen Rundfunks zeigen, dass Klug Landesvorsitzender von Vernunftkraft Hessen war und bis August 2022 auch zahlendes Mitglied der Vereinigung. In ihren Reihen befinden sich auch Klimawandelleugner. Zuvor hatte Klug versucht, den Bau des Windparks im Reinhardswald zu befördern, indem er sich bei den am Windparkprojekt beteiligten Städtischen Werken Kassel als Lobbyist anbot. Sein Angebot wurde abgelehnt, Klug wechselte daraufhin die Seiten.
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