Preisträger kommen von SWR, rbb, WDR und Deutschlandradio Kurt-Magnus-Preis der ARD 2019 verliehen

Mit dem Kurt-Magnus-Preis der ARD 2019 sind am Dienstag im Hessischen Rundfunk (hr) in Frankfurt vier junge Radiotalente ausgezeichnet worden. Die beiden zweiten Preise, jeweils dotiert mit 6.000 Euro, erhielten Charlotte Grieser vom Südwestrundfunk (SWR) und Henrike Möller vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Mit dem dritten Preis (5.000 Euro) wurde Mona Ameziane vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) ausgezeichnet. Den mit 4.000 Euro dotierten vierten Preis erhielt Bastian Brandau vom Deutschlandradio. Ein erster Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.

Gruppenbild mit Preisträgern
(v.l.) Charlotte Grieser (SWR), Trägerin des 2. Preises; Henrike Möller (rbb), Trägerin des 2. Preises; Christoph Singelnstein (Chefredakteur des rbb und Jurymitglied); Bastian Brandau (Deutschlandradio), Träger des 4. Preises; Mona Ameziane (WDR), Trägerin des 3. Preises und Dr. Heinz Sommer (Hörfunkdirektor des hr und Juryvorsitzender). Vorne sitzend: Gisela Wüst, Tochter von Kurt Magnus. Bild © hr/Sascha Rheker
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Foto: Gruppenbild Preisträger Kurt-Magnus-Preis 2019

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Der Jury gehörten Heinz Sommer, Hörfunkdirektor des Hessischen Rundfunks und Jury-Vorsitzender, Martin Wagner, Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission, sowie Christoph Singelnstein, Chefredakteur des Rundfunks Berlin-Brandenburg, an.

Charlotte Grieser (33, zweiter Preis) kommt aus Aachen. Bereits während ihres Studiums der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln arbeitete sie als Journalistin und Medientrainerin unter anderem beim Hochschulradio der Universität. Seit ihrem Volontariat beim SWR (2013 bis 2015) ist sie als freie Mitarbeiterin der multimedialen Abteilung Wissenschaft und Bildung tätig. „Die Vielfalt und Bandbreite der Einreichung ist beeindruckend“, lobt die Jury. Als meinungsstarke Autorin überzeuge Charlotte Grieser in einem Kommentar zum Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts zur Intersexualität. Mit einem Beitrag über den Großen Ameisenbär für SWR2 Wissen, der sich durch genaue Beobachtung, plastische Schilderung und Witz auszeichne, „empfiehlt sie sich als talentierte Journalistin im Bereich Wissenschaft“.

Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen kennzeichnen, so die Jury, auch die Arbeiten von Henrike Möller (31, zweiter Preis). „Um ihren Hörerinnen und Hörern ein Bild von der Vielfalt der Gesellschaft zu vermitteln, schaut sie hinter sonst eher verschlossene Türen oder nimmt sich tabuisierter Themen an. Dabei gelingt es ihr, Menschen auf sympathische Weise zum Reden zu bringen.“ In einer Serie mache sie zum Beispiel die schwierige Rolle einer Entscheiderin in Asylverfahren erfahrbar, in einem anderen Beitrag erlebe man hautnah mit, welchen Problemen eine Rollstuhlfahrerin ausgesetzt ist, die einfach einen Abend in einem Club feiern will. Geboren wurde Henrike Möller in Leonberg. Seit ihrem Studium in Konstanz und Berlin, das sie an der Technischen Universität mit einem Master of Arts in Kommunikation und Sprache abschloss, arbeitet sie als freie Autorin, Redakteurin und Moderatorin vorwiegend für den rbb und das Deutschlandradio.

Mit dem dritten Preis wurde Mona Ameziane (25) aus Marl ausgezeichnet. Sie nahm an der Talentwerkstatt des WDR teil, absolvierte im Rahmen ihres Studiums – Journalistik an der TU Dortmund und Französisch an der Ruhr-Universität Bochum – ein Jahresvolontariat beim WDR und ist seit 2016 regelmäßig als Autorin und Redakteurin für den Sender tätig. Seit 2017 moderiert Mona Ameziane bei WDR 5 und 1LIVE. Die Jury überzeugte sie vor allem mit der Moderation der Sendung 1LIVE Stories: „Ihre authentische Art, das Publikum in dieser öffentlichen Sendung anzusprechen, auf Augenhöhe mit den Gästen zu kommunizieren und den Hintergrund von neuen Büchern im Gespräch mit den Autorinnen und Autoren, aber auch anderen Gästen zu erschließen, ist erfrischend und informativ zugleich. Mona Ameziane ist wirklich ein herausragendes Radiotalent.“

Die Ereignisse in Chemnitz im August und September 2018 haben die Bundesrepublik erschüttert und in den Medien ihren lang anhaltenden Niederschlag gefunden. Gerade die Arbeit eines Landeskorrespondenten in Sachsen bleibt davon natürlich nicht unbeeinflusst. „Was die Arbeiten von Bastian Brandau zu diesem Thema auszeichnet, ist die für einen Journalisten eigentlich selbstverständliche und doch hier besonders spürbare Unvoreingenommenheit, mit der er sich der Thematik nähert“, konstatiert die Jury. Was sie darüber hinaus besonders beeindruckt hat, ist die Bandbreite der Themen seiner Beiträge, in denen er zeige, wie vielfältig, bunt und interessant das Bundesland Sachsen auch sein kann. Geboren in Lüneburg, kam Bastian Brandau (34, vierter Preis) nach einem Studium in Göttingen und Bologna 2014 als Volontär zum Deutschlandradio, für das er seit November 2015 als Landeskorrespondent in Sachsen arbeitet.

Der Kurt-Magnus-Preis der ARD wird in diesem Jahr zum 57. Mal vergeben. Die Auszeichnung für junge Journalistinnen und Journalisten der ARD-Rundfunkanstalten ist in diesem Jahr mit Geldpreisen im Gesamtwert von 21.000 Euro verbunden. Der Hörfunk-Nachwuchsförderpreis der ARD, einer der bedeutendsten Hörfunkpreise in Deutschland, wurde 1962 zu Ehren des Rundfunkpioniers Kurt Magnus in dessen Todesjahr gestiftet. Von 1948 an war Magnus Vorsitzender des Rundfunkrats und von 1951 an des Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks.

Pressefotos sind ab 14 Uhr abrufbar unter Tel. 069/155-4954, www.presse.hr.de und unter ARD-foto.de.

Quelle: Hessischer Rundfunk