Wissen und mehr, 29.04.-03.05.2024 Tier und Natur

Was können wir Menschen von den Tieren lernen? Wie können beispielsweise Insekten als Vorbilder für die Lösungen einiger Probleme wie den drohenden Verkehrsinfarkt oder die Notwendigkeit neuer Antibiotika dienen? Aber auch: Wie können wir Menschen eine artgerechte Haltung von Tieren gewährleisten? Das und vieles mehr erfahren Sie in dieser Sendewoche von "Wissen und mehr"!

Wissen und mehr: Hund im Kinderwagen
Bild © picture alliance/dpa | Thomas Warnack
  • Link kopiert!

Montag, 29.04.2024, 07:20 Uhr

Künstliches Riff in China
Bild © picture alliance/dpa/XinHua | Yang Guanyu

Künstliche Riffe - Wenn Fische im Betonklotz wohnen
1/3 Volkszählung im Riff
SWR 10'12''

Natürliche und künstliche Korallenriffe sind die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten. Doch wie steht es um die Gesundheit dieser Riffe? Das zu erforschen, ist Ziel des Projektes „Reefcheck“, bei dem Wissenschaftler*innen und Hobbytaucher*innen Hand in Hand arbeiten. Mehrmals im Jahr zählen Freiwillige wie Anja Pauli an verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt bestimmte Fischarten, wirbellose Tiere und Korallen. Anhand ihres Vorkommens können Fachleute Rückschlüsse auf den Zustand der Riffe ziehen.

Künstliche Riffe - Wenn Fische im Betonklotz wohnen
2/3 Wohnungsbau am Meeresgrund
SWR 10'09''

Auf der ganzen Welt gibt es künstliche Riffe unterschiedlicher Formen und Ausprägungen: versunkene Schiffswracks, Betongebilde und Unterwasserfriedhöfe – sogar riesige Halden alter Autoreifen, die sich inzwischen als ökologisches Problem erweisen. In vielen künstlichen Riffen leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Dienen sie vielleicht sogar der Vermehrung der Fischbestände? Um darauf eine Antwort zu finden, haben Wissenschaftler*innen aus Rostock Betonteile in der Ostsee versenkt.

Künstliche Riffe - Wenn Fische im Betonklotz wohnen
3/3 Schiffe als Riffe
SWR 10'02''

Versenkte Schiffe bieten vielen Fischen einen Lebensraum. Doch Wissenschaftler*innen befürchten, dass die künstlichen Riffe dem Meer schaden können. Auf den ersten Blick entlasten sie die natürlichen Riffe, weil Taucher*innen und Fischer*innen zunehmend auf die künstlichen Riffe ausweichen. Allerdings siedeln sich hier auch andere Arten an und es gibt keine Fangbeschränkungen. Findet womöglich ein Verdrängungsprozess statt und entpuppen sich die „Schiffe als Riffe“ langfristig sogar als tödliche Fischfallen?

Dienstag, 30.04.2024, 07:20 Uhr

Wissen und mehr: von den Ameisen lernen
Bild © picture alliance / dpa | Ulrich Perrey

Vorbild Natur - Insekten auf der Spur
1/3 Ameisen - Nie wieder Stau
SWR 09'54''

Ameisen stehen nie im Stau. Das machen sich Forscher*innen in Toulouse zunutze und erforschen die ausgeklügelte Logistik der Argentinischen Ameisen. Die so gewonnenen Erkenntnisse können Ingenieur*innen verwenden, um Robotersteuerungen für Warenhäuser zu programmieren, die auf Ameisen-Algorithmen basieren.

Vorbild Natur - Insekten auf der Spur
2/3 Kartoffelkäfer - Vom Insektenflügel zum Bauwerk
SWR 10'00''

Die Flügel des Kartoffelkäfers sind sehr stabil und trotzdem leicht. Architekt*innen interessieren sich für diese Strukturen, weil sie ihnen helfen können, neue Ideen für Konstruktionen zu finden. Die Zuschauerinnen und Zuschauer begleiten ein Team von Architekt*innen, das eine neuartige Dachkonstruktion entwirft, deren Struktur und elegant geschwungen Form sich an dem tierischen Vorbild des Kartoffelkäfers orientiert

Rettung für die Vogelwelt
aus: Naturparadiese mit Zukunft
WDR 11'45''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Der Bodensee ist eines der größten und schönsten Binnengewässer Mitteleuropas. Seit Jahrtausenden ist die Region für ihre fruchtbaren Böden bekannt. Schon vor 4000 Jahren wurden an den Ufern Äpfel geerntet — heute sind die Weine aus den Spitzenlagen der Region weltberühmt. Doch der Erfolg der industrialisierten Landwirtschaft mit ihren Monokulturen fordert seinen Tribut: Die Vogelwelt ist in den letzten 50 Jahren dramatisch geschrumpft. Rund 65 Prozent aller heimischen Vögel sind verschwunden.
Der Ornithologe Prof. Peter Berthold kennt den Grund dafür. Überall, wo großflächig und intensiv Landwirtschaft betrieben wird, haben Vögel und andere Wildtiere wichtige Lebensräume verloren. Es fehlen natürliche Nahrungsquellen wie Wildkräuter, Blütenpflanzen und Insekten. Im Jahr 2003 begann Peter Berthold dem Vogelsterben aktiv entgegenzuwirken — mit einem simplen wie genialen Plan. Ein engmaschiges Netzwerk aus neu angelegten Weihern, Hecken, Schilfgürteln und Streuobstwiesen soll Vögeln und anderen Wildtieren zurückgeben, was sie zum Leben brauchen. Alles in direkter Nachbarschaft zu Ortschaften und den landwirtschaftlichen genutzten Flächen. Der Film begleitet dieses einzigartige Projekt, in dem inzwischen zahlreiche Naturschützer, Bauern und Gemeinden zusammenarbeiten. Er zeigt anhand aufwendiger Tierbilder und Luftaufnahmen, wie auch seltene Vögel in eine Region zurückkehren, aus der sie lange verschwunden waren.

Mittwoch, 01.05.2024, 07:20 Uhr

"Wissen und mehr" entfällt am Tag der Arbeit!

Donnerstag, 02.05.2024, 07:20 Uhr

Rind auf einer Wiese bestaunt den Mond
Rind bestaunt Mond über Gründau Bild © Günther Appich

Das Rind als Nutztier
BR 14'46''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Rinder haben in der Leder- und Nahrungsindustrie eine große Bedeutung. Dabei wird oft vergessen, dass Kühe vor allem eins sind: Lebewesen mit Anspruch auf artgerechte Haltung. Wir porträtieren ein nur scheinbar unscheinbares Nutztier.

Unser Hund
BR 14'46''

Der Hund ist der älteste und treueste Begleiter des Menschen. Die Sendung beleuchtet Wolf-Hund-Abstammungstheorien und widmet sich dem jahrtausendelangen Zusammenleben von Mensch und Hund.

Freitag, 03.05.2024, 07:20 Uhr

Kalb im Stall ()
Wie wird es leben? Gute Tierhaltung soll künftig ein eigene Label bekommen. Bild © tagesschau.de

Tierhaltung
Woher kommt unser Fleisch?
SWR 29'34''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Woher kommt unser Fleisch? Aus Massentierhaltung oder nachhaltiger Landwirtschaft? Der Film porträtiert mehrere Landwirt*innen aus Baden-Württemberg, die auf unterschiedliche Weise Fleisch für den Markt produzieren. Alle beschäftigt die Frage, wie man wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Und manche auch, wie man gleichzeitig dabei noch den Tieren und der Umwelt gerecht werden kann. Thomas König betreibt konventionelle Schweinezucht auf seinem Hof. Doch er will umsatteln, auf Bio, denn seine Ferkel aus Massenhaltung bringen kaum mehr etwas ein. Für einen neuen Schweinestall nach Biorichtlinien hat er sich hoch verschuldet. In Zukunft sollen seine Schweine artgerecht leben, in großen Boxen mit gesundem Futter und viel Auslauf. Vier Landwirte in Oberschwaben setzen hingegen auf ein anderes Millionenprojekt. Sie wollen den größten Kuhstall Baden-Württembergs mit über 1000 Kühen bauen. Vollautomatisiert, effizient, technisch hochgerüstet. Und damit sich die Investition auch wirklich lohnt, betreiben die Landwirte eine Biogasanlage, um aus Gülle "Gold" beziehungsweise Strom zu machen. Doch was ist mit der Nachhaltigkeit bei solchen Großprojekten? Dass es auch Mittelwege gibt, zeigt Landwirtin Tanja Ambacher. Sie produziert konventionell, achtet aber darauf, dass ihre Rinder artgerecht gehalten werden. Mit Weidewirtschaft und der Direktvermarktung ihrer Produkte im eigenen Hofladen wirtschaftet sie erfolgreich und nachhaltig. Letzten Endes bestimmen aber nicht nur die Landwirte die Produktionsbedingungen, sondern auch die Verbraucher. Sie entscheiden, welchen Preis sie bereit sind zu zahlen - für günstiges Fleisch aus Massentierhaltung oder Hochwertiges aus biologischer Landwirtschaft.

Quelle: Hessischer Rundfunk