Wissen und mehr, 12.-16.05.2025 Landwirtschaft heute

Die Landwirtschaft steht vor vielen Veränderungen. Ob Künstliche Intelligenz, artgerechte Tierhaltung oder Insektensterben - viele Themen stellen Landwirt*innen vor neue Herausforderungen. Doch liegt darin nicht auch eine große Chance für die Zukunft?

Ein Landwirt erntet Grünkohl.
Ein Landwirt erntet Grünkohl. Bild © picture alliance

Montag, 12.05.2025, 07:20 Uhr

Schafe und ihre Lämmer
Schafe und ihre Lämmer stehen auf einer Weide im Naturschutzgebiet. Bild © picture alliance / Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa | Jens Büttner

Die Landkommune
Ein Bauernhof erfindet sich neu    
BR 29'45''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Vom idyllischen Schwarzwaldhof zum gelebten Traum einer Landkommune. Der Schafhof in St. Peter erlebt einen Generationswechsel. Gerecht, umweltverträglich und kreativ soll sie sein – die neue Landwirtschaft auf dem Traditionshof. Einen Geldtopf für Alle und nur einvernehmliche Beschlüsse. Kann das funktionieren? Eine Filmbegleitung der letzten zwei Jahre.

Dienstag, 13.05.2025, 07:05 Uhr

Ein symbolisches Schild, welches das Thema Wasserknappheit illustrieren soll.
Ein symbolisches Schild, welches das Thema Wasserknappheit illustrieren soll. Bild © hessenschau.de, picture-alliance/Patrick Pleul/dpa

Recht auf Wasser
aus: Respekt
BR 28'50''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Hahn auf und wir haben Wasser. So viel wir nur wollen, in bester Qualität. Dafür sorgen Gesetze, ein hochentwickeltes Versorgungsnetz und strenge Kontrollen. Das Menschenrecht auf Wasser ist - zumindest in Deutschland - perfekt verwirklicht. So schien es jedenfalls lange. Nach mehreren Dürre-Sommern zeigt sich aber, dass die Trinkwasserversorgung auch hier gefährdet ist. Von der Klimakrise, aber auch von Industrieproduktion und Landwirtschaft, die einerseits zu viel Wasser brauchen und andererseits zu viele Schadstoffe ins Wasser abgeben. Ist unser Menschenrecht auf Wasser bedroht?
Das will RESPEKT-Moderator Rainer Maria Jilg herausfinden. Dazu besucht er die Landwirtin Lena Zimmermann. Wie ist ihr schwäbischer Hof durch die letzten regenarmen Sommer gekommen? Wie stellt sie sich auf künftige Dürreperioden ein und wie sieht sie die Rolle der Landwirtschaft in der Klimakrise? Professor Matthias Garschagen erforscht den Zusammenhang von Wasserversorgung und ökologischen Veränderungen an der LMU München. Von ihm erfährt Rainer Maria Jilg, wie kritisch die Situation beim Wasser schon ist. Denn der Wasserhaushalt kann sich abhängig vom Klima sehr schnell verändern. Selbst in Deutschland, warnt Matthias Garschagen, drohen damit Kipppunkte, an denen die Wasserversorgung unumkehrbar Schaden nimmt. Ohne wirksame Klimapolitik leidet auch das Menschenrecht auf Wasser. Für Menschen, deren Recht auf Wasser schon heute verletzt wird, kämpft Viva con Agua. Der RESPEKT-Moderator trifft die Aktivisten, die unter dem Motto: „Wasser für alle, alle für Wasser“ weltweit Projekte unterstützen. Dabei lernt Rainer Maria Jilg, dass es sehr einfach sein kann, etwas für Menschenrechte zu tun. So einfach wie Wasser trinken.

Mittwoch, 14.05.2025, 07:05 Uhr

KI auf Obstplantagen
Mithilfe der Künstlichen Intelligenz will ein Forschungsprojekt den Obstanbau effizienter gestalten. Bild © picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Roboter, Daten und KI - Die Revolution der Landwirtschaft
aus: Gut zu wissen
BR 28'40''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Computer- und satellitengesteuerte Traktoren, softwaregestützte Saatgut- und Düngermengen - die Landwirtschaft ist längst digitalisiert. Technikteams entwickeln Roboter, die mit KI Feldarbeiten fast automatisch erledigen. Wie geht das?
Bevor Christian Siebinger mit seinem Traktor aufs Feld fährt, sieht er sich speziell aufbereitete Satellitenkarten an. Sie zeigen ihm metergenau an, wo seine Feldfrüchte in den letzten Jahren besonders gut gewachsen sind, und wo genau er welchen Ertrag hatte. Die Daten gibt er in die Steuerung seines Traktors ein, der dann die passende Menge Saatgut und später den nötigen Dünger dazu gibt. Sensoren zeigen an, wie viel Nährstoffe die momentan geladene Gülle hat, um sie in der exakt richtigen Menge auszubringen. Der Landwirt wird zum Operator, der nur noch ab und zu per Kontroll-Bildschirm Korrekturen vornimmt. Wird das funktionieren? Und welche Vorteile bringt das? Schon jetzt ist die Landwirtschaft hierzulande eine Industrie, die auf maximalen Ertrag getrimmt ist. Selbst Maschinenkonstrukteure sehen die Grenze erreicht – noch größere, noch leistungsfähigere Maschinen werden nicht noch mehr Ertrag liefern. Im Gegenteil: Sie verdichten den Boden, schaden den Feldern. Werden stattdessen künftig kleine Mähroboter in Schwärmen ausfahren und die Ernte einholen? Kann Sensortechnik und Software die Güllemengen besser berechnen und Überdüngung verhindern? Werden Feldroboter mechanisch Unkraut zupfen und Pestizide überflüssig machen? Wird diese "Landwirtschaft 4.0" endlich eine ökologische Landwirtschaft?

Donnerstag, 15.05.2025, 07:05 Uhr

Eine Schwebfliege hat sich auf einer Blüte niedergelassen.
Das Insektensterben hat schwerwiegende Folgen für das Ökosystem. Bild © picture-alliance/dpa

Insekten in Gefahr
SWR 29'36''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Insekten sind in die Schlagzeilen geraten. In manchen Gebieten ist ihre Zahl in den letzten Jahrzehnten um 75 Prozent zurückgegangen. Vom Insektensterben ist die Rede. Es scheint, als ob keine Insektengruppe verschont bleibt: Libellen, Bienen, Käfer, Schmetterlinge - überall gibt es vor allem Verliererinnen und Verlierer. Andererseits tauchen in jüngster Zeit gerade in Südwestdeutschland immer mehr neue Arten auf. Wie kommt das? Können wir uns darüber freuen, dass es weniger Mücken, Fliegen und Wespen gibt? Sind wir verpflichtet, auch ihr Überleben zu sichern? Was ist passiert und was muss getan werden, um die Insekten zu retten?
Der Film macht sich auf die Suche nach den Hauptverantwortlichen für das Insektensterben. Ist es die Landwirtschaft? Der Klimawandel? Oder der Flächenfraß? Vor allem aber zeigt dieser Film in eindrucksvollen Bildern, wie faszinierend Insekten sind und wie groß ihre Bedeutung für unsere Umwelt ist. Zusammenhänge und Abhängigkeiten werden geschildert, die nicht nur für den Biologieunterricht relevant sind.

Freitag, 16.05.2025, 07:05 Uhr

Kalb im Stall ()
Wie wird es leben? Gute Tierhaltung soll künftig ein eigene Label bekommen. Bild © tagesschau.de

Tierhaltung
Woher kommt unser Fleisch?
SWR 29'33''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Woher kommt unser Fleisch? Aus Massentierhaltung oder nachhaltiger Landwirtschaft? Der Film porträtiert mehrere Landwirt*innen aus Baden-Württemberg, die auf unterschiedliche Weise Fleisch für den Markt produzieren. Alle beschäftigt die Frage, wie man wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Und manche auch, wie man gleichzeitig dabei noch den Tieren und der Umwelt gerecht werden kann. Thomas König betreibt konventionelle Schweinezucht auf seinem Hof. Doch er will umsatteln, auf Bio, denn seine Ferkel aus Massenhaltung bringen kaum mehr etwas ein. Für einen neuen Schweinestall nach Biorichtlinien hat er sich hoch verschuldet. In Zukunft sollen seine Schweine artgerecht leben, in großen Boxen mit gesundem Futter und viel Auslauf. Vier Landwirte in Oberschwaben setzen hingegen auf ein anderes Millionenprojekt. Sie wollen den größten Kuhstall Baden-Württembergs mit über 1000 Kühen bauen. Vollautomatisiert, effizient, technisch hochgerüstet. Und damit sich die Investition auch wirklich lohnt, betreiben die Landwirte eine Biogasanlage, um aus Gülle "Gold" beziehungsweise Strom zu machen. Doch was ist mit der Nachhaltigkeit bei solchen Großprojekten? Dass es auch Mittelwege gibt, zeigt Landwirtin Tanja Ambacher. Sie produziert konventionell, achtet aber darauf, dass ihre Rinder artgerecht gehalten werden. Mit Weidewirtschaft und der Direktvermarktung ihrer Produkte im eigenen Hofladen wirtschaftet sie erfolgreich und nachhaltig. Letzten Endes bestimmen aber nicht nur die Landwirte die Produktionsbedingungen, sondern auch die Verbraucher. Sie entscheiden, welchen Preis sie bereit sind zu zahlen - für günstiges Fleisch aus Massentierhaltung oder Hochwertiges aus biologischer Landwirtschaft.

Quelle: Hessischer Rundfunk