Auf den Spuren hessischer Kolonialgeschichte Perspektivenwechsel - Witzenhausen erzählt Geschichte(n)

Seit dem 19. Jahrhundert spannen sich von Witzenhausen aus Fäden in die ganze Welt. 1898 wurde hier die erste private "Deutsche Kolonialschule" gegründet und junge Landwirte als Siedler für die damaligen deutschen Kolonien ausgebildet. Heute studieren hier junge Menschen aus aller Welt am Fachbereich "Ökologische Agrarwissenschaften".

Drei junge Leute vor einer Bronze-Statue von Kolonialschul-gründer Fabarius
Studenten beim "Postkolonialen Stadtrundgang" in Witzenhausen Bild © Anja Jahn / hr
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Bürger*innen und Student*innen haben sich mit der Vergangenheit ihrer Stadt auseinandergesetzt und Bruchstücke aus der Vergangenheit wieder in die Gegenwart geholt.

Geschichte sichtbar machen in einem Projekt mit Bürgern: Workshops, Online-Reportage und eine Radiosendung

Welche Geschichten gibt es zu erzählen im Zusammenleben von Menschen aus aller Welt: Von Studierenden, Entwicklungshelfern, von alteingesessenen Witzenhäusern? hr2-kultur hat im Rahmen des Projekts "Literaturland Hessen - Raus aufs Land" Workshops angeboten. Eine Online-Reportage macht die Kolonialgeschichte jetzt sichtbar - erzählt aus vielen verschiedenen persönlichen Perspektiven.

Mehr Stimmen und Geschichten von Bürger*innen und Student*innen sind in einer einstündigen Radiosendung zu hören.

Audiobeitrag
Bild © Anja Jahn hr / DITSL / hr| zur hr2.de Audio-Einzelseite
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Weitere Informationen

hr2-Themenwoche

hr2-kultur begleitet das Projekt mit einer Themenwoche im Radio, in der unter anderem die Kasseler "Kolonialismus-Erforscherin" Marion Hulverscheidt in einem "Doppelkopf"-Gespräch zu hören ist. Außerdem lädt hr2-kultur zu einer "KulturVerführung" in die Rassismus-Ausstellung im Stadtlabor Frankfurt ein.

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Der Beginn

Workshop Witzenhausen
Teilnehmer*innen des Partizipativen-Video-Workshops von Pamela Ngwenya Bild © hr2 | Christiane Kreiner

Zwischen Dezember 2019 und Juni 2020 haben sich 15 Menschen im Alter zwischen 25 und 80 Jahren, Student*innen und ehemalige Studierende, die in den 1970er und 1980er Jahren als Entwicklungshelfer tätig waren, und andere Witzenhäuser Bürger auf Spurensuche begeben.

In Workshops im Stadtraum Witzenhausen wurden von der Gruppe in Impuls-Vorträgen und Diskussionen die Stadtgeschichte und ihre Verwicklung mit der deutschen Kolonialgeschichte hinterfragt, aber auch kreative Schreibprozesse in Gang gesetzt, um sich persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Erstes Treffen mit den Teilnehmern
Fäden spinnen Bild © Johnny Ibraimo

Mit dabei waren die Poetin Dominique Macri, der Stadtarchivar Matthias Roeper, ehemalige Studierende und die Initiator*innen des Stadtrundgangs „witzenhausen postkolonial“, Expert*innen vom Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft, der DITSL-GmbH, Mitarbeiter*innen des "Weltladen", sowie hr2-Redakteurin Christiane Kreiner.

„Perspektiven wechseln. Witzenhausen erzählt Geschichte(n) ist ein Projekt von hr2-kultur in Kooperation mit der Stadt Witzenhausen, der Universität Kassel, dem Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL-GmbH), dem Hochschulverband Witzenhausen e.V., dem Arbeitskreis Eine Welt e.V. und der studentischen Initiative „witzenhausen postkolonial“. Das Projekt wird im Rahmen von „Literaturland Hessen: Raus aufs Land“vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Sendung: hr2-kultur, Literaturland Hessen, 20.09.2020, 12:04 Uhr.
Wiederholung am 26.09.2020, 18:04 Uhr.

Quelle: Hessischer Rundfunk